Veranstaltung Meeresverschmutzung

Veranstaltung Meeresverschmutzung

Herr Capt. Matthias Imrecke besuchte in diesem Schulzeitblock die Seemannsschule, um in allen Klassen eine Veranstaltung zur Meeresverschmutzung abzuhalten.

Beginnend mit anschaulichen, aber auch erschreckenden Bildern zum Zustand der Meere und ihrer tierischen Bewohner traf er unter den Schülerinnen und Schülern auf reges Interesse für die Thematik. Besonders bewegend waren die Bilder von Tieren, die sich in Plastik verfangen hatten und die Vorstellung des Great Pacific Garbage Patch mit seinen sieben Millionen Tonnen Plastikmüll auf einer Fläche, die der vierfachen Größe Deutschlands entspricht. Spätestens nach dem Hinweis, dass Plastikflaschen 450 Jahre brauchen, bis sie sich zersetzt haben, war allen klar, dass wir es mit einem Problem gigantischen Ausmaßes zu tun haben.

China, Indonesien, die Philippinen, Vietnam und Sri Lanka wurden als größte Plastik eintragende Länder genannt. An dieser Stelle wurde von den Schülerinnen und Schülern zu Bedenken gegeben, dass der Müllexport aus westlichen Industrieländern in eben diese Länder wesentlich zu diesem Problem beiträgt.

Nach einem Blick auf die Folgen (Qualen der Tiere, Artensterben, Aufnahme von Mikroplastik durch Menschen beim Essen von Fisch und Meeresfrüchten, Schäden an Schiffen und Verschmutzung von Stränden) wurde der Umgang mit dem Thema in der Seeschifffahrt betrachtet.

Regeln für den Umgang mit Müll auf Schiffen im Annex V des MARPOL-Abkommens finden Eingang in andere Rechtsgrundlagen wie die EU Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und die deutsche See-Umweltverhaltensordnung. Besonders die Anforderung, ein Garbage Record Book zu führen, erweist sich als ein wirkungsvolles Instrument, das den Hafenstaatbehörden möglich macht, das umweltgerechte Verhalten von Schiffsbesatzungen zu kontrollieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Meeresschutz zu leisten, auch wenn nur 20% des Mülls im Meer von Schiffen stammt.