Am 16. Mai, dem International Day of Women in Maritime, fuhren interessierte Schülerinnen und Schüler nach Kiel, wo im Landtag ein Festakt zu diesem Anlass stattfand.
Viele erfolgreiche Frauen aus der maritimen Wirtschaft, die selbst als Vorbilder wirken, berichteten in einer Podiumsdiskussion von ihren eigenen Erfahrungen und z.T. von durch Studien untermauerten Einschätzungen zu der Frage, wie es gelingen könnte, mehr Frauen für maritime Berufe zu interessieren. Angesichts des Fachkräftemangels ist die Rekrutierung von Frauen unverzichtbar. Außerdem belegen Studien, dass gemischte Teams durch vielseitigere Perspektiven zu mehr Innovationskraft, besseren Entscheidungen und letztlich auch größerem Erfolg führen.
Allerdings sind dafür noch viele Hürden zu überwinden: Nach wie vor gibt es in der Seefahrt noch tief verankerte Rollenvorstellungen. 85% der Frauen in der Seefahrt sind von Diskriminierung und Übergriffen bedroht. Hier muss ein deutlicher Kulturwandel erfolgen. Auch die Schiffe und ihre Ausstattung sind schlecht auf weibliche Besatzungsmitglieder vorbereitet. Die Kompatibilität von Beruf und Familie muss für beide Geschlechter deutlich verbessert werden.
Einig waren sich alle Gesprächspartner darüber, dass ein starkes Netzwerk für Frauen in der Seefahrt außerordentlich hilfreich ist.
Das existiert bereits weltweit in Form von WISTA ( Women’s International Shipping and Trading Association) im Rahmen der IMO und national in Form des Berufsverbandes Frauen zur See, die die Interessen von Frauen in der Seefahrt vertreten, Fortbildungen anbieten und beratend tätig sind.


