Hast du schon mal einen Hamburger Veermaster gesehen? Kennst du Jan und Hein und Klaas und Pitt? Wer hat die Pest vor Madagaskar überlebt? Wie bekommt man einen betrunkenen Seemann nüchtern? Vielleicht nimmt Dich mal ein Kapitän mit auf die Reise… aber komm bald wieder, Junge…
Um die Seefahrt ranken sich viele Geschichten und Klischees. Manche waren schon immer reines Seemannsgarn, andere mochten vor langer Zeit der Wahrheit entsprochen haben.
Klar ist, dass sich in den letzten Jahrzehnten sehr vieles im beruflichen Alltag von Seeleuten verändert hat. Hat sich die Besatzung früher in „Decksarbeiter“ (Matrosen) und „Heizer“ (Maschinenleute) aufgeteilt, so werden seit 1983 Schiffsmechanikerinnen und Schiffsmechaniker ausgebildet – umfassend qualifizierte Fachkräfte, die sowohl an Deck als auch in der Maschine arbeiten können. Sie können flexibel eingesetzt werden, wodurch die Arbeit effizienter wurde und die Besatzungen verkleinert werden konnten.
Gleichzeitig wurde der Beruf aufgewertet und wird auch an Land nachgefragt. Von Schiffsmechaniker/innen weiß man, dass sie breit angelegtes Fachwissen besitzen und in der Lage sind, ergebnisorientiert zu arbeiten, da sie an Bord manchmal improvisieren und kreative Lösungen finden müssen. Ersatzteile und das Knowhow von anderen Fachleuten sind schließlich nicht immer verfügbar. Diese Fähigkeiten wissen auch Arbeitgeber an Land zu schätzen.
Die Schleswig-Holsteinische Seemannsschule hat alle Veränderungen in der Ausbildung von Seeleuten seit 1952 mitgemacht und sich zusätzlich zur überbetrieblichen Ausbildungsstätte in der Brandbekämpfung, Rettung, Gefahrenabwehr und Metallbearbeitung sowie zu einem Zentrum für Fort- und Weiterbildung in der Seeschifffahrt entwickelt. Seemännisches Knowhow ist an diesem Standort also optimal gebündelt seit über 70 Jahren.
Dazu kommt, dass Auszubildende und Fortbildungsteilnehmer hier ein Zuhause auf Zeit finden, d.h. sie werden verpflegt, wohnen vor Ort im Internat und Wohnheim und finden an der Schule ein umfassendes Freizeitangebot – alles aus einer Hand und nur auf die Seeleute konzentriert. In diesem Punkt ist die Schleswig-Holsteinische Seemannsschule einzigartig.
Übrigens: Die Ausbildung zum/zur Schiffsmechaniker/in ist eine ideale Basis für die Weiterbildung zur Schiffsoffizierin/zum Schiffsoffizier und – nach einer Erfahrungszeit an Bord – zur Leiterin/zum Leiter der Maschinenanlage oder zur Kapitänin/zum Kapitän.
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